Enttäuscht bin ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt und habe den Entschluss gefasst, meine Ausbildungsstätten an meine zwei besten Schüler abzugeben die mich in der Abwesenheit vertreten haben.
Ich bin dann nach Amsterdam gefahren und habe dort einige Dinge für meine Schulen eingekauft und habe dann am Abend in einem China Restaurant durch Zufall einen Mann kennengelernt der in Hongkong bei zwei Meisterschülern von Großmeister Yip-Man einige Zeit trainiert und gelernt hat..
Ich habe dann diesen Mann erzählt, dass ich selbst Wing Chun Kung Fu unterrichte, aber mit meinen Fortschritten nicht zufrieden war, da ich mir unter dieser Kampfkunst etwas anderes vorstelle als nur Schnelligkeit und hau drauf zu agieren. ,
Dieser Chinese war zu dieser zeit schon über 50 Jahre alt und war ein überaus reicher Geschäftsmann aus einer gutsituierten chinesischen Unternehmerfamilie.
Er hat sich tatsächlich bereit erklärt mit mir über Wing Chun zu sprechen und sagte mir, dass er Privat bei den zwei Meisterschülern von Yip Man, Yip Po Pei Chun und Tsui Shan Ting ein paar Jahre hobbymäßig trainiert hat.
Ich fragte ihn nach ein paar Stunden Unterhaltung, ob er mit mir etwas Chi-Sao machen würde und er erklärte sich einverstanden.
Er wusste nunmehr von mir, dass ich mich schon einige Jahre Wing Chun trainierte und er wusste dass ich von dem System welches ich erlernt habe nicht überzeugt war.
Er lächelte und sagte, dass er sich das gut vorstellen konnte, als ich ihm sagte von wem ich gelernt habe.
Wir gingen in einem Nebenraum des Restaurants und er hat mir dann einiges über die unterschiedliche Verbreitung von Wing Chun in Hongkong und Europa erzählt und ich hörte ihm ungläubig zu, da ich es gar nicht fassen konnte wie so etwas passieren konnte.
Als er dann mit mir ein wenig Chi Sao Sparring machte war ich wie vom Blitz getroffen, als ich spürte welch überragende Fähigkeiten dieser Mann besaß und ich hatte zu keiner Zeit auch nur den Hauch einer Chance gegen ihn.
Ich fragte ihn ob er öfter in Amsterdam ist und mich eventuell unterrichten würde: Er sagte, das kann er nicht, denn er wäre nur ein bescheidener Schüler und könnte mich nicht unterrichten.
Ich blieb noch einen weiteren Tag in Amsterdam und traf ihn am nächsten Tag wieder und lud ihn zum Essen ein.
Wir fanden uns beide gegenseitig sehr sympathisch und ich fragte ihn ob er mir eventuell dabei helfen könnte die beiden von ihm benannten Meisterschüler von Yip Man besuchen zu dürfen, da man diese über die herkömmlichen Quellen in Hongkong nicht finden konnte, da sie sich aus dem Geschehen der Assoziation in Hongkong gänzlich zurückgezogen haben,
Nach einem Telefonat mit Hongkong hat sich dann , Yip Po Pei Chun, mein späterer Lehrmeister und Sifu bereit erklärt mich zu empfangen.
Mit einem guten Rat, die beiden Meister nicht zu fragen ob sie mich unterrichten könnten und einem teuren Geschenk bin ich dann eine Woche später erneut wieder nach Hongkong geflogen. In der Folge bin ich dann noch einige Male nach Hongkong zu Besuch zu , Yip Po Pei Chun und Tsui Shan Ting geflogen und nur durch einen merkwürdigen Zufall hat mich dann , Yip Po Pei Chun doch als Schüler angenommen.
Auf der Hundert Jahr Feier von Großmeister Yip-Man in Hongkong an der ich neben meinem Sifu teilnehmen durfte, sah man an der Tisch-und Sitzordnung schon, welche Sifus
( Meister ) in der Association als Wing Chun Meister Ansehen genossen und welche nicht..
In der Folgezeit habe swc5 Jahre in größeren Zeiträumen und 3 Jahre ständig in Hongkong und China zugebracht, um nicht nur Shaolin Wing Chun Kung Fu zu lernen, sondern bei Fat Chan einem Meister aus der direkten Linie der Shaolin, von Leung Jan auch das therapeutische Shaolin Qi Gong zu erlernen.
Zwischenzeitlich habe ich auch eine Ausbildung im Stockkampf bei Dany Inosanto und den Doce Pares Brüdern gemacht.
Begleitend zu diesen Ausbildungen habe ich gleichzeitig eine Ausbildung zum Heilpraktiker und Chiro-Therapeuten in TCM in Hongkong abgeschlossen .
Als ich 1997 nach Deutschland zurückkehrte habe ich die EWCO mit dem Wissen und der Fähigkeit, welche ich erlangt habe weiter aufgebaut und die EWCO ist immer größer geworden.
Heute gibt es in der EWCO mittlerweile 12 gutgehende Ausbildungsstätten in Deutschland, welche von Meistern ( Sifus ) geführt werden, die ich ausgebildet habe und eine assoziierte Schule in Stockholm.
Eine weitere Ausbildungsstätte will sich eventuell aus Österreich der EWCO anschließen.
Während meines Aufenthaltes in Hongkong habe ich natürlich durch meinen Sifu und meine Sisuks sehr oft Kontakt zu anderen in Hongkong lebenden Wing Chun Meistern gehabt.
Auch zu Master Yip Chun dem jüngsten Sohn von Großmeister Yip Man hatte ich häufig Kontakt.
Er verfügt ebenfalls über ein großes Wissen und viele Kenntnisse aus dem Leben seines Vaters.
Nach meiner Rückkehr von meinen langjährigen Aufenthalten in Hongkong ist es mir dann gelungen Master Yip Chun, den jüngsten Sohn von Großmeister Yip Man erstmalig zu einem Seminar nach Deutschland einzuladen, welches ich dann mit einem langjährigen Freund und Weggefährten aus meiner Wing Chun Vergangenheit, vor meinen Aufenthalten in Hongkong, zusammen organisiert habe.
Bei diesem Seminar hat Master Yip Chun der anwesenden Presse eines Budo Journals sehr weitreichende Erklärungen darüber gegeben, welche Schüler bei seinem Vater gelernt haben und wie lange sie bei seinem Vater gelernt haben.
Auf die Frage des Reporters nach einem bestimmten Schüler seines Vaters, der sich heute als ein in Deutschland bekannter Meister und Sifu ausgibt, hat Master Yip-Chun sehr chinesisch diplomatisch folgendes geantwortet: ich war zu dieser Zeit in der dieser Meister bei meinem Vater gelernt haben soll jeden Tag mit meinem Vater zusammen, habe aber diesen Mann nie bei meinem Vater trainieren gesehen.
Er hat der Presse auch erklärt warum zu diesem Seminar zu mir gekommen ist und mir Reputation gegeben hat.
Er sagte, einer der Gründe, weshalb ich er sich zu einem Seminar bei der EWCO hat einladen lassen, jebner war , dass Sifu Günther sehr ernsthaft und seriös Wing Chun betreibt und Wing Chun so liebt wie er selbst es liebt.
Er weiss, dass Sifu Günther so wie alle seine Ausbilder bemüht sind Wing Chun in seiner Reinheit original und unverfälscht nach der Lehre seines Vaters in Europa weitergeben wollen.
Ferner erwähnte er ein wenig sarkastisch dem Reporter gegenüber, dass es durchaus möglich ist, dass Chinesen in der Zukunft eventuell nach Europa kommen müssen um Wing Chun zu lernen, da es in Hongkong immer weniger Schüler gibt, die diesen langen Weg der Lehre gehen wollen.
Alle meine Lehrmeister, welche allerdings leider schon gestorben sind wurden über 90 Jahre alt und haben fast bis kurz vor ihren Tod täglich noch ihr geliebtes Kung Fun und Qi Gong praktiziert.